Stiftungen zu mehr Eigensinn und Selbstbewusstsein ermutigt
Vor der beeindruckenden Kulisse des Hauses sprach Schmalzl in seinem Impulsreferat über aktuelle, vor allem aber künftige gesellschaftliche Herausforderungen, mit denen sich auch Stiftungen auseinandersetzen müssen. Dabei betonte er vor allem die Grenzen und Möglichkeiten, die Stiftungen im Zusammenspiel mit anderen privaten, gemeinnützigen und staatlichen Akteuren haben. Er ermutigte Stifterinnen und Stifter, eigensinnig und selbstbewusst zu agieren, ohne dabei staatliches Handeln ersetzen zu wollen. So könnten im Kleinen viele Lösungen entstehen, die dann auf andere Felder übertragbar seien und im größeren Maßstab umgesetzt werden könnten.
"Forschung ist für Deutschland eine Überlebensfrage"
Gleichzeitig dürfe sich der Staat allerdings "nicht zurücklehnen" und sich auf private Akteure - wie Stifterinnen und Stifter - verlassen, sondern müsse selbst seine Aufgaben und Probleme angehen. Johannes Schmalzl machte vor allem in der Forschung ein großes Defizit in Deutschland aus. Es könne nicht sein, dass hier das größte Engagement von privaten Institutionen oder Stiftungen komme. Kurz-, mittel- und langfristig sei dies - angesichts wachsender Konkurrenz - für Deutschland eine Überlebensfrage. Stiftungen hingegen sollten ihre eigenen Projekte vorantreiben, ihre nachhaltige Wirkung verdeutlichen und ihre Entscheidungen transparent und nachvollziehbar darstellen. Ansonsten riskierten sie ihre Glaubwürdigkeit. Esther Saoub, Abteilungsleiterin Religion und Welt des SWR, moderierte den Abend.