Verdienstmedaille für Paul Schobel
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut verlieh Schobel die Ehrung im Auftrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Damit dankt das Land Paul Schobel „für den Aufbau der Betriebsseelsorge und für sein vielseitiges soziales und gesellschaftliches Engagement“.Anne-Sophie Kronmüller
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut verlieh Schobel die Ehrung im Auftrag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Mit der Auszeichnung danke das Land Paul Schobel "für den Aufbau der Betriebsseelsorge und für sein vielseitiges soziales und gesellschaftliches Engagement", so Ministerpräsident Kretschmann. Schobel wiederum sah in der Verdienstmedaille vor allem eine Würdigung der Leistungen der Betriebsseelsorge Böblingen, die in diesem Jahr ihr fünfzigjähriges Bestehen feiert. Er erinnerte an die Menschen, die - wie Lkw-Fahrer, Reinigungskräfte oder Kassiererinnen - "nicht von der Sonne verwöhnt sind".
"Prekäre Arbeit demütigt und beschädigt Recht und Würde"
Gleichzeitig setzte er sich für eine andere Wirtschaftsordnung ein, die sich am jesuanischen Ideal orientieren solle: "Nur wenn wir teilen, was wir haben, werden alle satt." Prekäre Arbeit dagegen demütige und beschädige Recht und Würde der arbeitenden Menschen, beispielsweise in ständig wiederholten Befristungen, Mini-Jobs ohne soziale Sicherung. Paul Schobel: "Damit muss Schluss sein." Angelika Hipp, Vorstandsvorsitzende der CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sagte bei der Feierstunde: "Paul Schobel ist mit seinem Werk, mit seiner Person und seiner Persönlichkeit ein herausragendes Mitglied unserer großen Stifterfamilie. Stifterinnen und Stifter wie er sind mit ihrem Engagement für ihre Nächsten das Herz von Lebenswerk Zukunft."
Mit 70.000 Euro "Schlecker-Frauen" unterstützt
Mit der Verdienstmedaille des Landes erhielt Paul Schobel die höchste Auszeichnung, die das Land Baden-Württemberg zu vergeben hat.Anne-Sophie Kronmüller
Bei ihrem Besuch in Böblingen eröffnete Hoffmeister-Kraut gleichzeitig die Wander-Ausstellung "Zukunftsmacher*innen" der CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Damit sind Frauen und Männer gemeint, die Treuhandstiftungen unter dem Dach der CaritasStiftung gegründet haben. Einer von ihnen ist Paul Schobel, der 2004 seine Stiftung mit dem Namen "Arbeit und Solidarität" ins Leben gerufen hatte. Diese Stiftung hatte bundesweit vor allem während der sogenannten "Schlecker-Pleite" 2011 große Berühmtheit erlangt, als Schobel mit Hilfe eines eigens gegründeten "Schlecker-Fonds" der Stiftung arbeitslos gewordene Frauen des Konzerns in besonderen Härtefällen unterstützt hatte. Dafür sammelte er mit seinem Fonds insgesamt 70.000 Euro. Darüber hinaus fördert die Stiftung "Arbeit und Solidarität" innovative Projekte der Betriebsseelsorge wie die Beratung von Flüchtlingen bei der Arbeitsaufnahme oder Projekte der Aktion "Faire Mobilität" für Fernfahrer. Im Besonderen wird dabei auf die immer noch ungerechte Behandlung aufmerksam gemacht und die Fernfahrer erhalten Informationen über hilfreiche Kontakte.
Tipp: Die Ausstellung "Zukunftsmacher*innen" der CaritasStiftung Lebenswerk Zukunft ist noch bis zum 13. April in den Räumen des Böblinger Arbeiterzentrums (Sindelfinger Str. 14) zu sehen.
Lesen Sie hier ein Porträt von Paul Schobel.
Mehr über die Stiftung Arbeit und Solidarität