Wirkung und Immobilien beim Frühstück im Fokus
Irene Pill berichtete über Bedenken bei der Stiftungsgründung. Ob diese auch mit wenig Startkapital "funktioniert"? Inzwischen sind die Bedenken ausgeräumt. Jochen Mack
Irene Pill berichtete, dass sie und ihr Mann Bernd Mayer vor der Gründung der nach ihnen benannten Stiftung große Zweifel hatten, ob diese auch mit relativ geringem Startkapital "funktionieren" könne. Durch Medienarbeit und intensives Fundraising konnten die Bedenken inzwischen ausgeräumt werden. Die Pill-Mayer-Stiftung, die interkulturelle Kulturprojekte für Kinder fördert, schreibt einmal im Jahr einen Preis für innovative Projekte aus, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Ausschreibung und Vergabe begleitet das Ehepaar Pill/Mayer mit einer offensiven Medienarbeit. Darüber hinaus finanziert die Wolfegger Stiftung sogenannte "interkulturelle Bücherboxen". Kindertagesstätten, Schulen oder Freizeiteinrichtungen bekommen auf sie zugeschnittene und handverlesene Kisten mit Kinderbüchern. Kinder können sich so über verschiedene kulturelle Hintergründe austauschen und werden neugierig auf andere Lebenswelten. Zur Finanzierung kooperiert die Pill-Mayer-Stiftung mit anderen Organisationen, beispielsweise Rotary-Clubs, oder Privatpersonen. Bei der Mittelakquise hilft das gute Renommee der Stiftung enorm.
Immobilien trotzen Inflation und sichern dauerhafte Finanzierung
Mit großem Interesse verfolgten die Gäste in Ulm die Vorträge der Fachleute. Das Format "Stiftungsfrühstück" hat sich inzwischen in Ulm etabliert.Jochen Mack
Josef Pfaff, Vorsitzender des Stiftungsrates der Hoenes-Stiftung (Burgrieden), sprach über Risiken und Chancen von Stiftungen mit Immobilienbesitz. Die Hoenes-Stiftung betreibt das Museum Villa Rot in Rot bei Laupheim. Für die Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs muss die Stiftung dauerhaft Mittel aufbringen. Zugute kommen der Hoenes-Stiftung hier Mieteinnahmen aus ihren Münchener Immobilien. Pfaff betonte jedoch auch den Aufwand, den die Betreuung und Verwaltung von Immobilien mit sich bringe. Fachkräfte für das Immobilien-Management und ausreichende Rücklagen für größere Investitionen oder Reparaturen seien hierfür unabdingbar. Dennoch zog Josef Pfaff ein positives Fazit: Mit Immobilien könnten Stiftungen dauerhafte und hohe Erträge erwirtschaften. Darüber hinaus steige der Wert der Immobilien im Laufe der Zeit und trotze damit einer hohen Inflation.
Hintergrund: Das Ulmer Stiftungsfrühstück - veranstaltet von Lebenswerk Zukunft, der Caritas Ulm-Alb-Donau, der Volksbank-Stiftung und der Stiftung der Firma Seeberger aus Ulm - ist eine Veranstaltung für Stifterinnen und Stifter und Mitarbeitende in Stiftungen, Steuer- sowie Rechtsanwaltskanzleien und Notariaten.
Hier geht's direkt zu den Stiftungen der Akteure:
Pill-Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog