Kinder stark machen – mit Kunst
Stuttgart. Kinder und Jugendliche sollen sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen und mitbestimmen können. Dieses Anliegen machten die Caritas in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und ihre Kinderstiftungen aus ganz Württemberg am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, mit der Ausstellung „Kinder. Kunst. Politik.“ in der Stuttgarter Staatsgalerie deutlich. Regionale Caritas-Kinderstiftungen hatten Jungen und Mädchen im Vorfeld eingeladen, unter Anleitung von Kunstpädagogen und Künstlern künstlerisch auszudrücken, was ihnen Kraft, Selbstverwirklichung und Zukunft gibt. Mehr als 150 Kinder und Jugendliche hatten unter anderem selbst Kleider geschneidert, Skulpturen geschaffen oder Krafttiere aus Pappmaché hergestellt. Schüler aus Heidenheim hatten sogar einen eigenen Song im Studio produziert.
Über 150 Kinder und Jugendliche bewiesen auf künstlerische Art und Weise, welche Wünsche und Ideen sie für ihre Zukunft haben, in der sie ihre Talente, Fähigkeiten und Persönlichkeiten entwickeln können.Patrick Glassl
Mit der Aktion wiesen der Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Caritas-Kinderstiftungen auf die Benachteiligung vieler Kinder in Baden-Württemberg hin. Experten schätzen, dass hier jedes 5. Kind entweder arm oder von Armut bedroht ist. Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium, würdigte dieses Engagement: „Nicht zuletzt durch solche besonderen künstlerischen Projekte tragen wir dazu bei, auf die Kinderrechte aufmerksam zu machen und diese zu stärken.“ Angelika Hipp-Streicher von der Caritas Bodensee-Oberschwaben ergänzte: „Können Kinder mitwirken und ihre Ideen einbringen, macht sie das stark. Sie erfahren, dass sie selbst etwas für ihre Zukunft bewirken können. Denn Kinder sind von ihrer Persönlichkeit her mit guten Ideen ausgestattet.“
Mit der Ausstellung beendete die Caritas Rottenburg-Stuttgart ihr Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen, das ganz unter dem Thema Kinderarmut stand. Die Caritas will mit ihrer Initiative MACH DICH STARK Menschen, Organisationen und Institutionen dafür gewinnen, allen Kindern eine gute persönliche Entwicklung zu ermöglichen. Diözesancaritasdirektor Oliver Merkelbach sagte: „Wenn wir nichts unternehmen, wird diese Chancenarmut der Gesellschaft massiv auf die Füße fallen.“ Getragen wird die Initiative MACH DICH STARK bis jetzt maßgeblich von Kinderstiftungen in Württemberg. Dem Aufruf zum Mitmachen bei MACH DICH STARK waren 75 Personen aus Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik als Erstunterzeichner gefolgt, darunter Künstler wie Walter Sittler, Christoph Sonntag oder Eric Gauthier, der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu.
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